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Hörverstehen verbessern beim Hören von Fremdsprachen

Betreff: Therapiemöglichkeiten um Hörschwächen in Englisch zu verbessern

 

Sehr geehrter Herr Ralph Warnke!

Ich habe Ihre Adresse von Frau MMag. Dr. Pirker-Binder bekommen, da sie meint, Sie könnten mir Tipps geben, um meine Hörverarbeitungsstörung auch in meinem Alter zu verbessern. Ich bin 17 Jahre alt, besuche das musische Oberstufenrealgymnasium Theresianum Eisenstadt und habe große Probleme im Fach Englisch Hörübungen im Level B2 zu absolvieren.

Schon als Kleinkind hatte ich Sprachprobleme. Ich sprach sehr wenig und nur halbe Worte. Logopädie, Ergotherapie, und nach einer Testung im „BEIKA-INSTITUT“ auch eine Musiktherapie folgten. Musik half mir über viele Probleme. Ich bin sehr musikalisch und spiele Flöte und Klavier und singe in verschiedenen Chören. Durch viel Lern- und Übungseinsatz wurde ich eine ganz gute Schülerin, obwohl meine Schwächen bei Diktaten (kann Sätze oft nicht richtig wiedergeben, weil ich sie schnell vergesse) und Nacherzählungen (kann mir einen gehörten Text nur schwer merken) blieben. Englisch war für mich von Anfang an mit hohem Lerneinsatz und Ausspracheschwierigkeiten verbunden. Bei Hörübungen musste ich mir meistens mit eigenen Strategien helfen, um Fragen auch ohne etwas verstanden zu haben zu beantworten.

Ab dem heurigen Schuljahr werden Hörübungen im Level B2 verwendet. (Nebengeräusche wie Verkehrslärm oder undeutlicher Aussprache) Ohne zu Verstehen kann ich die Fragen unmöglich beantworten. Außerdem ist die Hörübung so in die Note eingerechnet, sodass alle anderen Leistungen nicht zählen, wenn die Hörübung nicht positiv erledigt wird. Somit kann ich auch keine positive Schularbeit erbringen, was selbst meiner Professorin leidtut, da sie meinen Fleiß und Arbeitsaufwand kennt. Frau MMag. Dr. Pirker-Binder hat mir bereits ein Gutachten erstellt, dass ich von dieser Art von Hörübungen auf Grund meiner angeborenen Teilleistungsstörung befreit werden soll. Corona hat durch den Entfall der Schularbeiten für das heurige Schuljahr ebenfalls seinen Beitrag für mich geleistet. Trotzdem würde ich mich gerne bemühen, meine Probleme zu verbessern, wenn dies auch noch in meinem Alter möglich wäre. Darüber hinaus werde ich für die Matura im nächsten Jahr meine VWA zum Thema „Musiktherapie bei Sprachstörungen und Kommunikationsproblemen“ schreiben und würde mich freuen, wenn Sie mir noch Tipps oder Quellen für meine Arbeit geben könnten.

Mit freundlichen Grüßen

G.

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Ralph Warnke
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Sehr geehrte Frau G.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage und für Ihr in mich gesetztes Vertrauen. Gern beantworte ich Ihre Fragestellung bestmöglich:

>Ich habe Ihre Adresse von Frau MMag. Dr. Pirker-Binder bekommen, da sie meint, Sie könnten mir Tipps geben, um meine Hörverarbeitungsstörung auch in meinem Alter zu verbessern. Ich bin 17 Jahre alt, besuche das musische Oberstufenrealgymnasium Theresianum Eisenstadt und habe große Probleme im >Fach Englisch Hörübungen im Level B2 zu absolvieren.

>Schon als Kleinkind hatte ich Sprachprobleme. Ich sprach sehr wenig und nur halbe Worte. Logopädie, Ergotherapie, und nach einer Testung im „BEIKA-INSTITUT“ auch eine Musiktherapie folgten. Musik half mir über viele Probleme. Ich bin sehr musikalisch und spiele Flöte und Klavier und singe in verschiedenen >Chören. Durch viel Lern- und Übungseinsatz wurde ich eine ganz gute Schülerin, obwohl meine Schwächen bei Diktaten (kann Sätze oft nicht richtig wiedergeben, weil ich sie schnell vergesse) und Nacherzählungen (kann mir einen gehörten Text nur schwer merken) blieben. Englisch war für mich von Anfang an >mit hohem Lerneinsatz und Ausspracheschwierigkeiten verbunden. Bei Hörübungen musste ich mir meistens mit eigenen Strategien helfen, um Fragen auch ohne etwas verstanden zu haben zu beantworten.

>Ab dem heurigen Schuljahr werden Hörübungen im Level B2 verwendet. (Nebengeräusche wie Verkehrslärm oder undeutlicher Aussprache) Ohne zu Verstehen kann ich die Fragen unmöglich beantworten. Außerdem ist die Hörübung so in die Note eingerechnet, sodass alle anderen Leistungen nicht zählen, wenn >die Hörübung nicht positiv erledigt wird. Somit kann ich auch keine positive Schularbeit erbringen, was selbst meiner Professorin leidtut, da sie meinen Fleiß und Arbeitsaufwand kennt. Frau MMag. Dr. Pirker-Binder hat mir bereits ein Gutachten erstellt, dass ich von dieser Art von Hörübungen auf Grund meiner >angeborenen Teilleistungsstörung befreit werden soll. Corona hat durch den Entfall der Schularbeiten für das heurige Schuljahr ebenfalls seinen Beitrag für mich geleistet. Trotzdem würde ich mich gerne bemühen, meine Probleme zu verbessern, wenn dies auch noch in meinem Alter möglich wäre.

Lassen Sie uns zunächst einmal das Thema Hörverstehen / Sprachverstehen im Störschall betrachten. Wir beschäftigen uns seit Anfang der 90er Jahre intensiv mit der Fragestellung, wie wir Kinder und Jugendliche besser „Klassenraum“-überlebensfähig und Erwachsene in komplexen Hörsituationen „Alltagsüberlebensfähig“ machen können. Als erstes verweise ich auf das Sprachkompetenzmodell nach Professor Martin Ptok von der Medizinischen Hochschule Hannover, auf dem viele unserer Annahmen und Verfahren basieren. Er beschreibt dort fünf Stufen, die Sie auch im Dokument S001 wiederfinden:

https://www.meditech.de/slides/slide/s001-de-mail-studienflyer-202

 

Ptok unterscheidet die Ebenen

SATZ

WORT

LAUT

LAUTMERKMALE

LOW-LEVEL-FUNKTIONEN

 

Letztere sind grundlegende Funktionen in der Hörverarbeitung wie zum Beispiel Richtungshören oder die Auflösung nach ZEIT oder Frequenz (Zeitverarbeitung, Tonhöhenunterscheidung). Auch dazu finden Sie im Dokument S001 und im Dokument S021 Nachhilfe Ade weitere Informationen:

https://www.meditech.de/slides/slide/s021-de-mail-gehirn-und-geist-nachhilfe-ade-wv-v01-2004-01-30-204

 

Daraus leitet sich dann auch meine erste Empfehlung, basierend auf Ihrer obigen Schilderung Ihrer Situation, ab: Aus meiner Sicht ist der erste Schritt, Ihre Low-Level-Funktionen systematisch so aufzutrainieren, dass diese auch im Störschall unter zeitlichem Druck zuverlässig und bestmöglich für Sie arbeiten.
Dies können Sie am besten mit Hilfe des Audio-Trainers AT-3000 umsetzen, der auch die Möglichkeit eines Trainings von acht Low-Level-Funktionen im Störschall bietet. Nähere Informationen zum AT-3000 finden Sie in der Anlage S007 sowie unter diesem Link:

https://www.meditech.de/shop/product/9088-set-audio-trainer-at-3000-multilingual-de-pl-gb-fr-838?search=9088

Entsprechende Hintergrundinformationen für Erwachsene sowie für den schulischen Bereich finden Sie hier:

Erwachsene:

https://www.meditech.de/page/hoertraining

Schule:

https://www.meditech.de/page/lernfoerderung (dort setzen wir in der Regel auf den Brain-Boy als Pendant zum AT-3000. Der AT-3000 bietet im Gegensatz zum Brain-Boy zusätzlich die Möglichkeit des Einspielens von Störschall, was in Ihrem Fall aus meiner Sicht sehr angezeigt ist.

 

Der Link auf die Lernförderung führt mich dann auch direkt zur zweiten, meines Erachtens noch wichtigeren Lösung – unserem Lateral-Training. Mit diesem können Sie gezielt Sprache (deutsch wie englisch) so hören, dass diese von Ohr zu Ohr wandert. Ihre beiden Gehirnhälften werden dabei dazu angeregt, die stetig wandernde Information gemeinsam zu verarbeiten und sich optimal aufeinander abzustimmen. Dies setzen wir nicht nur durch passives Hören, sondern auch in Form eines aktiven SYNCHRON-Sprechens zu einer Modellstimme um. Dabei hören Sie die Modellstimme auf dem einen Ohr und Ihre eigene Stimme (inhaltsgleich und zeitgleich zur Modellstimme) auf dem anderen Ohr. Beide Stimmen wandern durch das Lateral-Training stetig gegeneinander, was den eigentlichen Clou des Lateraltrainings ausmacht.

Nähere Informationen zum Lateral-Training finden Sie hier:

https://www.meditech.de/page/lateral-training

https://www.meditech.de/slides/slide/s115-alphatrainer-produktflyer-s-audio4lab-a4l-65

Da ein Lateral-Trainer in einer höheren Preisdimension als Brain-Boy oder AT-3000 liegen, bieten wir hier neben einem Kauf auch die Möglichkeit an, ein solches System von uns zu mieten. Dabei empfehle ich Ihnen die PRO-Version des AlphaTrainers, die auch ein gezieltes Training der Lautunterscheidung mit allen gängigen VKV (Vokal-Konsonant-Vokal)-Varianten der deutschen und englischen Sprache ermöglicht. Hier finden Sie einen Link auf unseren Shop:

Brain-Boy

https://www.meditech.de/slides/slide/s023-mein-freund-der-brainboy-v03-k-53

AlphaTrainer Professional:

https://www.meditech.de/shop/product/a4l-at1-alphatrainer-set-mit-profi-zubehor-11554?search=AlphaTrainer

 

Und hier finden Sie die Mietoption für das Gerät (für das PRO-System verrechnen wir monatlich 99 Euro bei einer Mindestlaufzeit von 3 Monaten).

https://www.meditech.de/slides/slide/s131-alphatrainer-mietmodell-deutschland-68  (Bitte beachten Sie, dass hier das HOME-Gerät angeboten wird. Für Österreich vermieten wir das Homesystem aktuell für 20€/Woche über mindestens 12 Wochen Laufzeit.

Es gibt auch ein Mietkaufmodell:

https://www.meditech.de/slides/slide/s028-mietmodell-mit-kaufoption-v07-54

Im Bereich Fremdsprachen-Training haben wir vor einigen Jahren ein großes EU-Forschungsprojekt mit 11 Partnern aus 7 Ländern initiiert und geleitet, das sich FLIC – Foreign Language Acquisition with the INSTINCT of a Child nannte. Aus diesem heraus ist ein mit dem Lateral-Trainer einzusetzendes Softwarepaket entstanden, das gezielt Aussprache und Hörverstehen im Englischen trainiert und bei dem Sie z.B. auch die Störschalloptionen des Lateral-Trainers mit einstellen können. Informationen zu FLIC finden Sie hier:

https://www.meditech.de/slides/slide/s070-flic-programm-infoflyerv3-60

https://www.meditech.de/shop/product/6864-set-flic-software-zum-fremdsprachenlernen-englisch-module-1-2-5207?search=FLIC

 

>Darüber >hinaus werde ich für die Matura im nächsten Jahr meine VWA zum Thema „Musiktherapie bei Sprachstörungen und Kommunikationsproblemen“ schreiben und würde mich freuen, wenn Sie mir noch Tipps oder Quellen für meine Arbeit geben könnten.

Ich glaube und hoffe, dass die vorstehenden Informationen Ihnen auch im Hinblick auf Ihre VWA bereits hilfreich sind. Ich füge Ihnen zum Thema Low-Level-Funktionen und Musiktherapie hier eine Publikation (eine von insgesamt vier damals entstandenen Dissertationen der Medizinischen Hochschule Hannover) bei.  Gern können wir uns hier im Detail weiter austauschen. Ich könnte mir durchaus auch einen Feldversuch mit einer Gruppe Trainierender vorstellen, bei der wir Sie unterstützen können. Gewiss kann ich Ihnen auch einiges an Literatur zugänglich machen.

Ich hoffe, Ihren Fragen damit zu Ihrer vollständigen Zufriedenheit beantwortet zu haben. Gern stehe ich mit meinem Team jederzeit weiter zu Ihrer Verfügung.

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