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Nutzen von Lateral-Training bei Trisomie 21 (Menschen mit Down-Syndrom)?

Unsere Tochter ist 3 Jahre alt und hat Trisomie 21. Wir waren mit ihr auf einer Intensivtherapiewoche wo wir so einen Lateraltrainer in den Therapien verwendetet haben.   

Wir haben erfahren, das die Möglichkeit besteht mithilfe eines Lateraltrainers, welcher die zentrale Hörverarbeitung, die Hörempfindung, die Beweglichkeit des Trommelfell und der Gehörknöchelchen fördert, den Abfluss der Flüssigkeit (Seromucotympanon) aus dem Mittelohr zu unterstützen. Vielleicht könnte dadurch auch die operative Anlage der Paukenröhrchen beidseits vermieden werden. 

Da unsere Tochter im Mittelohr immer wieder Flüssigkeit hat, hört sie dadurch schlechter.

Kann dieser Lateraltrainer das, den sie anbieten?

Familie G.

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Ralph Warnke
Beste Antwort

Die Aussage, dass irgendeine akustische Beschallung (sei es mit unserem ORIGINAL-Lateraltrainer nach Warnke(r) oder einer ähnlichen Technologie) noch dazu mit einem nicht geschlossenen Kopfhörersystem genügend Druck / Anregung produzieren könnte, ist aus meiner Sicht nicht haltbar und auch nicht seriös zu argumentieren. Der nächste Schritt wäre dann Ultraschall-Beschallung fürs Trommelfell bei Paukenhöhlenergüssen und Mittelohrentzündungen. Wenn es hierzu irgendeine seriöse Veröffentlichung geben sollte, so kenne ich sie nicht.

Ich habe vorsorglich einen führenden deutschen HNO-Facharzt mit langjähriger Arbeit im Führungsstab des HNO-Berufsverbands kontaktiert. Er hat die Frage nach „wie gut kann ein akustisches Verfahren wie das Lateraltraining (auf das er übrigens große Stücke hält) die Beweglichkeit der Gehörknöchelchen oder den Abbau von Flüssigkeit im Mittelohr fördern“ mit mir durchdiskutiert und dann sehr klar Position bezogen, dass so etwas nicht möglich ist. WAS hingegen sehr wohl funktioniert, ist die Förderung der ZENTRALEN Hörverarbeitung und Hörwahrnehmung. Wenn etwa aufgrund von Paukenhöhlenergüssen und Mittelohrentzündungen die Jahreshörbilanz eines Kindes (also die Zeit, die es über das Jahr gesehen beeinträchtigungsfrei hat hören können) schlecht ausfällt, so schlägt dies unmittelbar auf den entscheidenden Apparat, nämlich das zentrale Hörverstehen durch. Genau hier setzt die Förderung des Lateraltraining (nachweislich erfolgreich für unterschiedliche Zielgruppen) an, indem die Fähigkeiten für sicheres Hörverstehen unter erschwerten Bedingungen gefördert werden, systematisch gestärkt werden.

Kann also Lateral-Training für Ihre Tochter bei Vorliegen von Trisomie 21 von Nutzen sein? Ganz gewiss – zur Förderung der Umsetzung dessen, was die Ohren (möglicherweise in schwächerer Qualität als früher / sonst) liefern in der zentralen Hörverarbeitung, also zwischen den Ohren.
Kann Lateral-Training Paukenröhrchen ersetzen oder obsolet machen? Dies scheint mir nach all meinem Wissen nicht schlüssig begründbar oder nachvollziehbar zu sein.

Ich hoffe, diese Information hilft Ihnen weiter.

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