Lernförderung | Warnke-Verfahren | Brain-Boy

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Was bedeutet es, wenn bei WTT und WWTT unterschiedliche Ergebnisse herauskommen?

Eine kurze Frage zur Interpretation eines WTT-Tests: Eine Praktikerin schickt mir den Fall eines neunjährigen Jungen, der beim WWTT sowohl bei der Zeit als auch bei den richtigen Antworten auf einen Prozentrang unter 10 kommt. 

Beim WTT ist er erstaunlicherweise im zweiten Teil erheblich besser = PR 90 im Vergleich zum ersten = PR 40. Wie ist das zu interpretieren? (hier noch zusätzliche Messergebnisse):


Teil 1 des Tests:

Linkes Ohr: 14/16

- Rechtes Ohr: 10/16

- Gesamt: 24/32 entspricht dem 40. Perzentil

- Ziel: 28/32

Teil 2 des Tests :

- Linkes Ohr: 15/16

- Rechtes Ohr: 14/16

- Richtige Paare: 13/16 oder 90. Perzentil

- Ziel: Erreicht

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Ralph Warnke
Beste Antwort

Die beiden Tests prüfen ja unterschiedliche Leistungen:

 

WTT: sprachlich anspruchsvoller / schwerer in der Lautdiskrimination, vor allem im zweiten Teil.

WWTT: zeitlich kritischer / höherer Stressfaktor --> misst die „lange Leitung“ und tendenziell auch die damit einhergehende Belastbarkeit

 

Die Konstellation eines besseren Ergebnisses im zweiten Teil des WTT im Vergleich zum ersten Teil ist außergewöhnlich.

Dies ist in der Regel nur über Konzentration zu erklären. Nun ist der erste Teil mit 2 respektive 6 Fehlern (= 14 respektive 10 richtigen) immer noch eher unauffällig.

 

Der WWTT ist im Hinblick auf die Diskriminationsanforderung deutlich leichter. Die SCHNELLE Diskrimination ist aber eine andere Leistung, die hier abgefragt wird.

Wie es scheint, führt hier ähnlich dem ersten Teil des WTT der wahrgenommene Stressor zu einer schwachen Leistung in der Umsetzung.

 

Ich würde folgende zusätzliche Maßnahmen empfehlen:

 

  1. Wiederholung des WWTT OHNE Zeitvorgabe – er möge einfach nur Wiederholen, was er hört. Wir wollen schauen, ob dann seine Diskriminationsquote drastisch steigt

  2. Messung (oder – falls schon erfolgt – Betrachtung der Ergebnisse des BLITZBOYS (Wahlreaktionszeit) isoliert und im Vergleich zu den übrigen Low-Level-Funktionen.

Meine Erwartung wäre hier, dass der Blitz-Boy deutlich schwächer abgebildet ist als die übrigen Low-Level-Funktionen.

 

Als Trainingsintervention würde ich eben diese Funktionen (Blitz-Boy, WWTT – als Trainingsfunktion) mit ihm angehen.

Ich hoffe, dies hilft weiter. Für weitere Fragen stehe ich immer gern zur Verfügung!

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