HEG Neurofeedback [Infokanal]
Hier finden Sie grundlegende Informationen rund um HEG-Neurofeedback. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Selbstregulation. Anders als konventionelles EEG-Neurofeedback, das dem Trainierenden einen hohen Grad an Selbstdisziplin und insbesondere "Stillsitzen" abverlangt, ist HEG extrem einfach anzuwenden, erfordert keine Vor- und Nachbereitungshandlungen und ist für den Trainierenden leicht nachvollziehbar in seiner Feedbackwirkung.
Verantwortlich | Ralph Warnke |
---|---|
Zuletzt aktualisiert | 13.08.2024 |
Zeitaufwand | 1 Tag 1 Stunde 35 Minuten |
Mitglieder | 10 |
Diesen Kurs teilen
Link teilen
Auf sozialen Netzwerken teilen
Per E-Mail teilen
Bitte anmelden , um dies zu teilen HEG Neurofeedback [Infokanal] per E-Mail.
Hintergrund: Die Auswirkungen von Elektroenzephalographie (EEG) und funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI)-Neurofeedback auf Gehirnaktivierung und Verhalten wurden in der Vergangenheit umfassend untersucht. In jüngerer Zeit haben Forscher damit begonnen, die Auswirkungen von funktionellem Neurofeedback auf der Grundlage der Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS-Neurofeedback) zu untersuchen. FNIRS ist ein funktionelles Neuroimaging-Verfahren, das auf der Hämodynamik des Gehirns basiert, einfach zu handhaben, tragbar und kostengünstig ist und eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Bewegungsartefakten aufweist.
Methode: Wir stellen die erste systematische Übersicht und Datenbank von fNIRS-Neurofeedback-Studien zur Verfügung und fassen die Ergebnisse von 22 von Experten begutachteten Studien zusammen (insgesamt N = 441 Teilnehmer; 337 Gesunde, 104 Patienten). Wir (1) geben einen umfassenden Überblick darüber, wie fNIRS-Neurofeedback-Trainingsprotokolle implementiert wurden, (2) überprüfen die verwendeten Online-Signalverarbeitungsmethoden, (3) bewerten die Qualität der Studien anhand vorgegebener methodischer und Berichterstattungsqualitätskriterien und präsentieren auch statistische Sensitivitäts-/Power-Analysen, (4) untersuchen die Wirksamkeit von fNIRS-Neurofeedback bei der Modulation der Hirnaktivierung und (5) überprüfen seine Wirksamkeit bei der Verhaltensänderung in gesunden und pathologischen Populationen.
Ergebnisse und Diskussion: (1-2) Die veröffentlichten Studien sind heterogen (z.B. Neurofeedback-Ziele, untersuchte Populationen, angewandte Trainingsprotokolle und Methoden). (3) Große randomisierte kontrollierte Studien fehlen noch. In Anbetracht der Neuheit des Feldes ist die Qualität der veröffentlichten Studien mäßig. Wir haben festgestellt, dass die Berichterstattung über wichtige Informationen und die statistische Aussagekraft zum Nachweis realistischer Effekte verbesserungswürdig sind. (4) Mehrere Studien zeigen, dass Menschen hämodynamische Signale aus kortikalen Hirnregionen mit fNIRS-Neurofeedback regulieren können, und (5) diese Studien deuten darauf hin, dass es möglich ist, die motorische Kontrolle und die präfrontale Hirnfunktion bei gesunden Teilnehmern zu modulieren und die Symptome in klinischen Populationen (Schlaganfall, ADHS, Autismus und soziale Ängste) zu verbessern. Gültige Schlussfolgerungen zur Spezifität oder zum potenziellen klinischen Nutzen sind jedoch verfrüht.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Vorteile der Praktikabilität und der relativ geringen Kosten könnte fNIRS-Neurofeedback eine geeignete und leistungsstarke Alternative zu EEG- und fMRI-Neurofeedback darstellen und hat großes Potenzial für die klinische Umsetzung von Neurofeedback. Zusammen mit einer strengeren Forschungs- und Berichterstattungspraxis könnten weitere methodische Verbesserungen zu einem solideren Verständnis von fNIRS-Neurofeedback führen. Zukünftige Forschung wird davon profitieren, die Vorteile von fNIRS zu nutzen, das einzigartige Möglichkeiten für die Neurofeedbackforschung bietet.
Publikationen
Alle ansehenHintergrund: Die Auswirkungen von Elektroenzephalographie (EEG) und funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI)-Neurofeedback auf Gehirnaktivierung und Verhalten wurden in der Vergangenheit umfassend untersucht. In jüngerer Zeit haben Forscher damit begonnen, die Auswirkungen von funktionellem Neurofeedback auf der Grundlage der Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS-Neurofeedback) zu untersuchen. FNIRS ist ein funktionelles Neuroimaging-Verfahren, das auf der Hämodynamik des Gehirns basiert, einfach zu handhaben, tragbar und kostengünstig ist und eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Bewegungsartefakten aufweist.
Methode: Wir stellen die erste systematische Übersicht und Datenbank von fNIRS-Neurofeedback-Studien zur Verfügung und fassen die Ergebnisse von 22 von Experten begutachteten Studien zusammen (insgesamt N = 441 Teilnehmer; 337 Gesunde, 104 Patienten). Wir (1) geben einen umfassenden Überblick darüber, wie fNIRS-Neurofeedback-Trainingsprotokolle implementiert wurden, (2) überprüfen die verwendeten Online-Signalverarbeitungsmethoden, (3) bewerten die Qualität der Studien anhand vorgegebener methodischer und Berichterstattungsqualitätskriterien und präsentieren auch statistische Sensitivitäts-/Power-Analysen, (4) untersuchen die Wirksamkeit von fNIRS-Neurofeedback bei der Modulation der Hirnaktivierung und (5) überprüfen seine Wirksamkeit bei der Verhaltensänderung in gesunden und pathologischen Populationen.
Ergebnisse und Diskussion: (1-2) Die veröffentlichten Studien sind heterogen (z.B. Neurofeedback-Ziele, untersuchte Populationen, angewandte Trainingsprotokolle und Methoden). (3) Große randomisierte kontrollierte Studien fehlen noch. In Anbetracht der Neuheit des Feldes ist die Qualität der veröffentlichten Studien mäßig. Wir haben festgestellt, dass die Berichterstattung über wichtige Informationen und die statistische Aussagekraft zum Nachweis realistischer Effekte verbesserungswürdig sind. (4) Mehrere Studien zeigen, dass Menschen hämodynamische Signale aus kortikalen Hirnregionen mit fNIRS-Neurofeedback regulieren können, und (5) diese Studien deuten darauf hin, dass es möglich ist, die motorische Kontrolle und die präfrontale Hirnfunktion bei gesunden Teilnehmern zu modulieren und die Symptome in klinischen Populationen (Schlaganfall, ADHS, Autismus und soziale Ängste) zu verbessern. Gültige Schlussfolgerungen zur Spezifität oder zum potenziellen klinischen Nutzen sind jedoch verfrüht.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Vorteile der Praktikabilität und der relativ geringen Kosten könnte fNIRS-Neurofeedback eine geeignete und leistungsstarke Alternative zu EEG- und fMRI-Neurofeedback darstellen und hat großes Potenzial für die klinische Umsetzung von Neurofeedback. Zusammen mit einer strengeren Forschungs- und Berichterstattungspraxis könnten weitere methodische Verbesserungen zu einem solideren Verständnis von fNIRS-Neurofeedback führen. Zukünftige Forschung wird davon profitieren, die Vorteile von fNIRS zu nutzen, das einzigartige Möglichkeiten für die Neurofeedbackforschung bietet.
Neurofeedback gewinnt als Behandlungsform fortgesetzt an Bedeutung.
Das Spektrum an Behandlungs- und Anwendungsbereichen für Neurofeedback
nimmt ebenfalls stetig zu. Eine der größten Herausforderungen im
Einsatz von Neurofeedback ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen
(insbesondere mit ADS/ADHS), da EEG-basiertes Neurofeedback
leicht durch Artefakte beeinträchtigt werden kann. Ferner ist in diesen Fällen
bei einer typischen Behandlungsfrequenz von einmal wöchentlich eine
etwa ein Jahr währende Behandlung erforderlich, um ADS/ADHS wirksam
zu verbessern.
Diese Veröffentlichung beschreibt einen alternativen Weg der Neurofeedbackbehandlung.
Sie beruht auf dem Konzept nIR-basierten HEG-Neurofeedbacks
nach Toomin et. al. Die primäre Zielgruppe hier besteht aus
Kindern mit ADS/ADHS, Lese-Rechtschreibschwäche oder verwandten
Lernstörungen. Die Autoren untersuchen die Möglichkeiten und Effektivität
eines kompakt ausgestalteten täglichen Trainings über ein bis zwei
Intensivtrainings wochen. Das erklärte Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen
mit Konzentrationsschwächen und mangelnder Ausdauer zu einem
Training zu verhelfen, das für sie gut durchführbar und erfolgreich ist, und
zwar in überzeugender und schneller Art und Weise.